Die Kirche
Der erste Eindruck täuscht
Von außen ist das Gebäude auf dem Mittelberg nicht sofort als Kirche zu erkennen. Doch weisen der weitläufige Vorplatz und das in sich geschlossene Areal auf ein besonderes Bauwerk hin, das sich dem Besucher erst nach und nach erschließt.
Die meisten Besucher nehmen als ersten Eindruck der Kirche die Kälte des Betons und die Farblosigkeit im Innenraum wahr. Doch wer sich etwas mehr Zeit nimmt und die Kirche begeht, sie im Gottesdienst als Raum der Gemeinschaft erfährt und sich in die Symbolik vertieft, spürt etwas von der geheimnisvollen Kraft, die von dem Gotteshaus ausgeht.
Die Beschreibung möchte virtuell erste Eindrücke vermitteln, die den Besuch der Kirche nicht überflüssig machen. Vielmehr sollen sie Anreiz sein, die Kirche selbst zu "erobern". Die Texte sind weitgehend aus einem Beitrag entnommen, den der ehemaligen Gemeindepfarrer, Pater Robert Haller, für einen weihnachtlichen Gemeindebrief 1979 formuliert hat.
Der Innenraum
Die Dreifaltigkeit wird sichtbar
Sowohl horizontal wie auch vertikal ist der Kirchenraum dreigeteilt und weist so auf die Dreifaltigkeit Gottes hin.
Der Innenraum ist außergewöhnlich breit, seine optische Mitte ist der Altar. Da die Kirche bereits nach dem II. Vatikanischen Konzil geplant wurde, rückt er mehr in die Mitte des Gotteshauses. Er wird eingerahmt von zwei bunten Fensterbahnen, die sich über die gesamte Höhe erstrecken. Natürliches Licht fällt außerdem von den Fenstern in der zweiten und dritten Ebene der Kirche in den Altarraum.
Der Altarraum weitet sich nach oben bis zu einer für den Gottesdienstbesucher nur ahnend wahrnehmbaren Höhe und weist auf den verborgenen und doch gegenwärtigen Gott hin.
Das Altarbild
Vom Altar gleitet der Blick unwillkürlich auf das Relief, das die Wand dahinter beherrscht. Es besteht aus drei grauen Metallplatten, die hintereinander und gegeneinander versetzt aufgehängt sind. Der Künstler Franz Bucher aus Rottweil hat sich durch die Verwendung verschiedener Farbflächen dem schwierigen Thema der Darstellung der Dreifaltigkeit nähert.
Auf der vorderen Tafel ist Jesus Christus, der Gekreuzigte, sichtbar. Die ausgebreiteten Arme sind auch Ausdruck der Bereitschaft des Erlösers, alle Menschen offen zu empfangen und aufzunehmen. Die graue Farbe der Tafel deutet auf Christus als Mensch hin.
Gott Vater hat sich in Christus vordergründig sichtbar gemacht. Dabei tritt er, symbolisiert in der mittleren blauen Tafel, nur als kleiner Streifen eines Ganzen in Erscheinung.
Auch der Heilige Geist, den wir in der dritten Tafel erahnen können, tritt nur andeutungsweise in Erscheinung. Die rote Farbe der Tafel deutet auf die in Liebe wirkende Kraft des Geistes hin.
Die Orgel
Prunkstück der Kirche
Nach über 30 Jahre konnte 1999 eine kleine Orgel, die als Provisorium gedacht war, durch eine neue, speziell für die Dreifaltigkeitskirche geplante und konstruierte Orgel ersetzt werden. Die neue Orgel wurde von der Firma Jann im bayrischen Laberweinting gebaut. Am 7. November 1999 wurde sie von Domkapitular Georg Kopp feierlich geweiht. Eingebaut ist sie in ein weißlackiertes Fichtenholzgehäuse, das in dem eher dunklen Kirchenraum ausgezeichnet zur Geltung kommt.
Die Orgel hat drei Manualwerke, ein Pedalwerk und insgesamt über 1600 Pfeifen. Die zwischen 20 mm und 2,4 m langen Pfeifen aus Holz und Metall erzeugen Töne zwischen 32 Hertz und fast 8000 Hertz. Die verschiedensten Pfeifenarten lassen eine Vielfalt von Klängen entstehen, so dass der Kirchenbesucher immer wieder neue Hörerlebnisse vermittelt bekommt.
Selbstverständlich lädt die Orgel auch am Sonntag und in vielen Werktagsgottesdiensten den Gottesdienstbesucher zum Mitsingen ein.