Impuls zum 4. Fastensonntag

Der Rosensonntag (Laetare: Freue dich!)

Der vierte Fastensonntag ist ein Besonderer: Er trägt zum einen den lateinischen Namen "Laetare", was "Freue dich" bedeutet. Zum anderen wird er in der Tradition auch „Rosensonntag“ genannt. Warum? Ganz einfach: Die Mitte der Fastenzeit ist überschritten und Ostern kommt näher. Dieser Tag hat einen fröhlicheren und tröstlicheren Charakter als die vorangegangenen Fastentage und kündet von der Freude auf das kommende Fest. Und der Name „Rosensonntag“ stammt aus der Tradition, dass vom 11. bis 19. Jahrhundert an diesem Tag die sogenannte Goldene Rose oder Tugendrose vom Papst gesegnet wurde. Die Goldene Rose ist eine päpstliche Auszeichnung für Persönlichkeiten und Organisationen, die sich um und in der Kirche verdient gemacht haben.

Auch wenn die kath. Kirche in bestimmten Punkten und Bereichen, auch zurecht, in die Kritik geraten ist, gibt es doch auch viele schöne und gute Dinge und Erfahrungen, die ich mit unserer Kirche verbinde. Neben der großen Kirchenpolitik und ihren Fragen, treten tagtäglich Frauen und Männer in der/den Kirche(n) dafür ein, die Welt im Kleinen besser zu machen und würden dafür so eine „Rose“ verdienen.

Dazu gehören für mich zum Beispiel:

  • Eine Vielzahl von Menschen in Gruppen und Verbänden, die von jung bis alt, über Bildungsarbeit, religiösen Aktivitäten bis hin zur Freizeitgestaltung, sich dort engagieren, auch ihre eigenen Talente entdecken und sich im christlichen Sinne einsetzen
  • Die seelsorgerlichen Gespräche und Begleitung bei Problemen, Krankheit und Tod
  • Gottesdienste und Feiern, die den Menschen Hoffnung und Halt im Glauben geben und ein Gefühl von Gemeinschaft stiften
  • Das vielfältige Engagement in Kunst, Musik und Kultur
  • Organisationen wie die Caritas, Diakonie, Tafelläden, Behindertenhilfe und viele mehr, die sich unabhängig von Herkunft und Religion in unterschiedlichster Art und Weise um die Menschen bemühen und ihnen helfen

Ich glaube es darf und muss auch solche Tage geben, in denen wir die vielen Frauen und Männer, Kinder und Jugendliche, Laien und Amtsträger in dieser Kirche in den Mittelpunkt stellen, die gutes tun, die sich für Andere einsetzten, ohne die kritischen Probleme und Fragen zu vergessen.

Martin Rodi (Gemeindereferent Seelsorgeeinheit Biberach Stadt)